fbpx

Meditation – nur für Langweiler?

Dein Kontakt zur Stille in dir

Wenn wir trotz unserer Schwierigkeiten nicht glücklich sein können, was taugt dann unsere spirituelle Praxis?“

– Maha Ghosananda –

Was lehren uns die Herausforderungen des Lebens?

Wenn wir im Leben auf sog. Probleme stoßen, sind es nicht nur die äußeren Umstände, die diese begünstigen. Oft ist es unser eigener Gemütszustand. Angst, Kummer und Sorge und mehr tragen wir in uns – und diese tragen zu Leid und Krankheiten bei – bis wir sie loslassen. Meistens verfolgen wir jedoch die Strategie, einfach davonzulaufen, bis wir merken, dass uns die Schwierigkeiten folgen.

Also lautet der erste Rat: Schaue dem Problem ins Auge. Halte stand!

Auf dem Weg zur Heilung geht es nicht nur um die Überwindung der Hindernisse oder gesund zu werden: Manchmal müssen wir die Dinge so akzeptieren, wie sie sind. Möchten wir Harmonie erlangen, müssen wir uns erlauben, Disharmonie zu empfinden!

Durch Meditation erlangen wir mehr Lebenskraft im Inneren und sind gewappneter, den Widrigkeiten des Lebens entgegenzutreten.

Vielleicht machst du gerade eine schwere Zeit durch. Egal wie sie ausschauen mag – ja auch, wenn es uns hervorragend geht, gibt es immer etwas, das uns Sorgen bereitet. Wie überstehen wir anstrengende Phasen unseres Lebens? Gerade auch, wenn wir den Sinn unseres Daseins hinterfragen? Oft denken wir, wir müssten das allein durchstehen, doch in Wahrheit sind wir verbunden, durch die Generationen vor uns, die überlebt und ihr Licht weitergegeben haben.

Die dunkle Nacht der Seele verschlimmert sich nur, wenn wir sie ignorieren oder leugnen. Sobald wir mit dem Kämpfen aufhören und unsere Dämonen anschauen werden wir feststellen, dass wir aus der Konfrontation stärker und demütiger hervorgehen werden. Denn die Unterstützung unserer Vorfahren steckt in unseren Muskeln und Knochen!

Es gibt eine Instanz in dir, die offen, klar und weise ist. Lerne, ihr zu vertrauen.

Heilung findest du nur in der Gegenwart. Verstehe die größere Bedeutung, die hinter jeder Krankheit, jedem Verlust steht. Werde bewusst und achtsam, inmitten deiner Kämpfe. Es ist kein Zauberwerk. Aber bedenke: Die Probleme werden sich nicht in Luft auflösen, du kannst traurig und nervös sein, verzweifeln – das gehört zum Prozess des Leidens und ist ein Teil der Reise. Du wirst in deinem Leben mit vielen Sorgen und Freuden in Berührung kommen, das kann dir dein inneres Wissen sagen. Und in jedem Augenblick gibt es tausende von Menschen, die vor ähnlichen Situationen stehen.

Wie können schwierige Gedanken und Emotionen ein Weg zur Befreiung werden?

Frage dich, wann hast du am nachhaltigsten gelernt, bist am meisten gereift? In schweren oder in guten Zeiten? Wie hast du eines Tages darauf zurückgeblickt, was nun ein Stück deiner Lebensgeschichte geworden ist? Deine Mühen, die du überstanden hast, sind Teil von dir geworden und verantwortlich für das, was du heute bist! Spüre die Gemeinsamkeit, die allen Erfahrungen zugrunde liegt, die Menschlichkeit. Erwecke Mitgefühl in dir und dadurch Mut, besonders in schweren Zeiten zur Realität des klaren, gütigen, gegenwärtigen Moments zurückzukehren, ja dir in der unvermeidlichen Tragik dessen bewusst zu werden!

Was ist das überhaupt meditieren?

Osho sagt in etwa, Meditation geschieht im Alltag, in allem, was du tust. Ohne Konzept. Du transzendierst das Gewöhnliche, deine Routine.

Das Klischee, im Schneidersitz auf einer Yogamatte zu hocken, Räucherkerzen abzubrennen und OM zu chanten, im Kreise anderer Gurus und vielleicht sogar Sektenmitglieder, kennen wir aus unseren Köpfen. Doch woher kommt es? Braucht es lange Haare, einen Turban und ein weiches, empfängliches Gemüt, um wirklich meditieren zu können?

Also zunächst hindert es nicht, offen zu sein, für sein Innenleben und sich neugierig auf die Reise zu begeben, die zunächst unspektakulär, sogar langweilig erscheinen mag. Gerade in Zeiten wilder Abwechslung, fehlender Aufmerksamkeitsspannen und süchtigen Adrenalin-Kicks. Der mystische Aspekt, vielleicht sogar damit verbundene Levitation, fremde Klänge und Laute sind jedoch eher Beiwerk und Begleiterscheinungen, vermeiden aber einen neutralen, vorurteilsfreien Zugang und eine interessierte Annäherung an das Thema. Vielleicht auch in Filmen stilisiert und zu Anfang der Guru-Welle Ende der 1960er-Jahre als wichtiger Teil der Selbstinszenierung sind solche Bilder (in uns) entstanden. Evtl. mögen sogar Aspekte von Weltflucht, Drogen und Eremitendasein mitschwingen – alles, was uns in eine bestimmte Ecke drängt und den verlockenden Ruf der Einsamkeit erlöschen lassen.

Um fair zu bleiben kann man in heutiger Zeit den entgegengesetzten Trend beobachten, dem sich selbst gerade Managerkreise anheimfallen lassen: Achtsamkeits-Training für gestresste Workoholics. Es ist hip und in, sich seinem Bewusstsein zu widmen und das tägliche Trigger-Level auszublenden. Ohne tiefere Kenntnisse von Psychologie und Spiritualität zu haben, sozusagen als schnelle Erleuchtung für jedermann. Dass sich hier auch Gefahren verbergen, z.B. durch Verdrängung der Tatsachen, durch einzigen Fokus auf das vermeintlich Positive etc. kann dabei erahnt werden.

Nein... Meditation ist kein kurzlebiger Trend, keine geführte Traum-Reise und kein Instant-Heilmittel, dass in einigen Minuten erlernt werden kann (auch wenn es gute Übungen mit akzeptablen Resultaten gibt – und kombinierte Atem- und Konzentrationseinheiten ihren wesentlichen Anteil ausmachen dürften. Sie ist:

  • Die völlige Hingabe an den Moment und die Achtsamkeit, kleinste Veränderungen zu realisieren – und nicht zu bewerten. Sich dem Augenblick voller Dankbarkeit anzuvertrauen.

Einfach ausgedrückt bedeutet Meditation seelische und psychische Hygiene, eine Reinigung des Geistes und der Gedanken: Unsere Wahrnehmung im Inneren. Ein imaginärer Ort, der nur dir gehört, den du immer aufsuchen kannst. Im größten Trubel verspricht er Zuversicht, Beruhigung, Heilung und Frieden. Der gegenwärtige Augenblick ist alles, was wir haben. Er kann ein Tor sein zu wahrer Ruhe.

Natürlich gibt es auch die sog. Benefits, wenn du regelmäßig und aufrichtig praktizierst. Meditation…

  • hilft bei Ängsten und Stress und fördert die Selbstreflexion,
  • lehrt Dich, im Hier & Jetzt zu sein, Dir selbst bewusst zu werden,
  • bringt besseren Schlaf und ein qualitativeres Leben mit sich,
  • hilft, den Fokus auf das Wichtige zu halten und beendet rascher alles, was nicht funktioniert (oder lässt es Dich erkennen),
  • schult Dich, der Beobachter Deiner Gedanken zu werden,
  • gibt Dir Kraft und Mut,
  • verbessert Immunsystem (Stichwort: Resilienz), Kreativität und Konzentration,
  • verändert die Reizverarbeitung im Nervensystem durch Pausen.

Wie gehst du anfangs am besten vor?

Erste einfache Schritte:

  • Fange langsam an.
  • Nutze deinen Atem und fokussiere dich auf ihn.
  • Mache es zu deiner Gewohnheit.
  • Es gibt nichts, was du falsch machen kannst.
  • Versuche, ein Bewusstsein für dich zu entwickeln.
  • Sei liebevoll dir selbst gegenüber.
  • Sei neugierig.
  • Werde zum Beobachter deiner Gedanken.

Wenn du Unbehagen oder Widerstände verspürst, weil du das noch nie gemacht hast oder dich unter Druck setzt – keine Sorge! Du schaffst das, in kleinen Schritten, ohne Dich zu überfordern und zu verurteilen (wenn z.B. mal ein hartnäckiger Gedanke auftauchen sollte).

Die zweite Empfehlung also lautet: Tu es einfach.

Diese Zeit kannst du besser kaum investieren, als in dich. Deine Ruhe. Deinen Seelenfrieden! Versuche, diese kostbare Einheit so zu planen, dass Dich niemand stört. Wenn Du Dich fragst, welche Zeit die beste dafür ist: Das liegt wieder an Dir, Deinen täglichen Abläufen und der Ausrichtung. Morgens stimmst Du Dich ein für den Tag, löst Deine nächtlichen Träume auf, die nachwirken (nicht zu unterschätzen); abends beruhigst Du das Nervensystem und bringst Dich in eine angenehme Atmosphäre für einen guten Schlaf. Energetisch gibt es natürlich Unterschiede im Wahrnehmen. Experimentiere und finde Deine passende Zeit! Wichtig ist die Regelmäßigkeit zur Gewöhnung, ein fester Platz und Bereitschaft/Neugierde.

Unterschied zwischen Meditation und Kontemplation

Beide führen zu einem fokussierten Bewusstseinszustand. Vom Wortstamm her heisst meditare (lat.)Nachdenken, Nachsinnen und contemplare – Beobachten, Erwägen. Sich zu Konzentrieren kann als Vorstufe zur Meditation gesehen werden, denn ohne Übung kann es schwerfallen, direkt in einen meditativen Zustand hineinzukommen. Ein konzentriertes Betrachten kennt man auch in der griechischen Philosophie.

Fazit

Meditation als Hilfsmittel für die Stürme deiner Lebensphasen ist ein wertvoller und treuer Begleiter und überhaupt nicht lang-weilig – weil du durch deine Bewusstheit für den Moment diesen transzendierst und damit Klarheit und Kontrolle erlangst. Wenn es so etwas überhaupt geben sollte, dann nur über den gegenwärtigen Moment. Das kann (paradoxerweise) ungeheuer aufregend und spannend sein!

Bedenke, nicht jedes Tool ist für jeden geeignet. Vielleicht startest du zuerst mit autogenem Training, einfachen Achtsamkeitsübungen (mit Kerze/passender Musik/über ein entsprechendes Bild), geführten Meditationen, Tai Chi/Yoga – oder setzt dich einfach hin und schaust, was geschieht.

Du wirst in der Literatur/online 1000 verschiedene Arten und Formen finden wie bspw. die Transzendentale Meditation oder ZEN (recht anspruchsvoll, hart und „trocken“) – jeweils mit einem anderen Glaubensgebäude dahinter. Lass dich nicht verwirren oder gar abschrecken. Jeder kann es lernen! Informiere dich. Probiere dich aus. Viele Wege führen nach Rom.

Und dies ist der letzte Rat in diesem Text: Es bleibt dein Weg. Zu dir. Und deiner Zufriedenheit. Den dir niemand abnehmen wird und kann. Und dieser ist heilig!

Ich wünsche dir dabei Frieden und Freude!

Interesse bekommen Meditation kennen zu lernen und auszuprobieren? Dann ist unsere HARMONIE-Challenge ab 08.11.2021 genau die Gelegenheit für dich! Dort gibt es jede Woche eine geführte Meditation für Anfänger mit max. 15 Minuten Dauer. Hier gibt es alle Infos zur Challenge…